Ausbildung zur TrainerIn – Berufsbild, Arbeitsfelder und Zukunftsperspektiven

Das Berufsbild: Wer oder was ist eigentlich ein Trainer oder eine Trainerin? 

Die Begriffe Trainer oder Trainerin sind den allermeisten Menschen wohl aus den Bereichen Sport und Fitness bekannt. TrainerInnen bringen in ihrer jeweiligen Disziplin in der Regel selbst jahrelange Vorerfahrung mit und geben diese an andere, oft jüngere SportlerInnen weiter. Durch die gezielte Anwendung und Wiederholung von Trainingseinheiten wird der Nachwuchs in Topform gebracht und so gegebenenfalls auf Wettkämpfe vorbereitet.

Doch das Berufsbild lässt sich schon lange nicht mehr nur auf Sport reduzieren. Auch in ganz anderen Kontexten geben TrainerInnen ihre Expertise weiter, vermitteln Hard- und Softskills und machen Menschen fit für die unterschiedlichsten Tätigkeiten. Dabei ist das moderne Verständnis des Berufsbildes weniger dadurch geprägt, dass Wissen durch Vorträge und Frontalunterricht vermittelt wird. Ein Trainingsrahmen soll vielmehr Lernräume schaffen, in denen Trainees, also lernwillige TeilnehmerInnen, Erfahrungen sammeln, sich Fachwissen erarbeiten und spezifische Fähigkeiten ausbauen. Dies geschieht durch professionelle Anleitung und gezielt eingesetzte Übungen durch den Trainer oder die Trainerin. Im Prinzip trainiert man wie beim Sport bloß ohne die körperliche Betätigung. 

coach erklärt unterschied zum trainer

Laut AMS leisten TrainerInnen „einen wertvollen Beitrag in der heutigen Arbeitswelt.“ Denn sie vermitteln Kompetenzen, die in einigen Ausbildungen vielleicht zu kurz kommen oder die weiter ausgebaut werden sollen. In der Regel finden Trainings in Gruppen statt. Häufig werden Übungen und Aufgaben in der gesamten Gruppe, in Kleingruppen oder in Zweier-Teams bearbeitet oder gelöst. Der Trainer oder die Trainerin übernimmt dann eine moderierende Funktion und leitet die Gruppe an. 

Dabei bildet das Training ein Gegensatz zum sogenannten Coaching. Denn Coaches arbeiten in der Regel mit lediglich einer Person zusammen. Dabei steht die Vermittlung von Wissen und das Einüben bestimmter Fähigkeiten weniger im Mittelpunkt als die individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Der Beruf des Trainers bzw. der Trainerin überschneidet sich in einigen Bereichen mit dem des Coaches. Insgesamt unterscheiden sich die Profile aber deutlich voneinander. Lesen Sie mehr über die Unterschiede in diesem Artikel aus unserem EWI-Karriereblog

Über Möglichkeiten als TrainerIn speziell im DaF Bereich zu arbeiten, informieren wir in diesem Artikel.

Die Arbeitsfelder: In welchen Bereichen kommen TrainerInnen zum Einsatz?

Themenfelder: Was vermitteln TrainerInnen?

TrainerInnen geben, neben Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten weiter, die geistiger, psychischer, praktischer oder sozialer Natur sein können. Den Themenfeldern sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Von EDV über Bewerbungstrainings bis hin zu Sprachkursen, Entscheidungsfindung, Rechnungswesen, Moderation, Business-Trainings und Verkaufsschulungen ist alles möglich. Auch Wissen über den Umgang mit neuen Medien, über Gesundheit, Ernährung oder Special-Interest Themen wie Angeln und Camping können im Rahmen eines Trainings-Kurses vermittelt werden. Die Website training.at führt eine lange Liste von möglichen Themen-Bereichen, in denen Trainings in Österreich angeboten werden. 

Dem Portal Erwachsenenbildung.at zufolge, lässt sich der breit gefächerte TrainerInnenberuf auch nach bestimmten Funktionen aufgliedern: Während FachtrainerInnen Wissen über EDV, Sprachen oder spezifische Bereiche wie Technik und Recht vermitteln, sind LerntrainerInnen darauf spezialisiert, Trainees bei der Aneignung von Lernstrategien zu unterstützen. Daneben gibt es PersönlichkeitstrainerInnen und VerhaltenstrainerInnen, die ihren Trainings-Gruppen zum Beispiel rhetorische Fähigkeiten und sicheres Auftreten vor Publikum beibringen. BerufsorientierungstrainerInnen sind dagegen darauf spezialisiert, Jobsuchenden zur Seite zu stehen. Häufig unterstützen sie Jugendliche oder MigrantInnen und arbeiten bei öffentlichen Institutionen. Auch das AMS beschäftigt TrainerInnen für die berufliche Orientierung oder für Bewerbungstrainings. 

Wo arbeiten TrainerInnen?

In der klassischen Erwachsenenbildung:

Andere mögliche ArbeitgeberInnen für TrainerInnen sind öffentliche oder private Institutionen für Erwachsenenbildung wie Abendschulen, Volkshochschulen oder Sprachschulen. Hier finden freiberufliche TrainerInnen längerfristige Aufträge oder auch Festanstellungen. 

In der freien Wirtschaft:

Darüber hinaus gibt es für TrainerInnen, je nach Fachgebiet, auch die Möglichkeit, die eigenen Dienste in der freien Wirtschaft anzubieten. Wer sich im Bereich Business spezialisiert hat und zum Beispiel Trainings im Accounting, im Bereich Marketing oder Verkaufstrainings anbietet, hat die Chance, Aufträge bei privaten Unternehmen zu ergattern. Denn für die interne Schulung von MitarbeiterInnen sind häufig FachtrainerInnen oder auch PersönlichkeitstrainerInnen gefragt, die zum Beispiel Führungskräfte in sicherem Auftreten schulen. 

Einige Großbetriebe verfügen über interne Aus- und Fortbildungsabteilungen. Mit viel Glück kann man dort eine begehrte Festanstellung bekommen und das Personal in Voll- oder Teilzeit regelmäßig fortbilden. Realistischer ist jedoch, dass gerade kleine oder mittelständische Unternehmen TrainerInnen für einzelne Schulungen buchen, die ihren Beruf selbstständig oder nebenberuflich ausüben.

Selbstständig im Internet:

Die fortschreitende Digitalisierung hat dazu geführt, dass TrainerInnen ihre Dienste auch direkt online anbieten können – ganz unabhängig von Unternehmen, Institutionen oder anderen AuftraggeberInnen. Dadurch, dass KursteilnehmerInnen nicht mehr zwangsläufig in einem Raum sitzen müssen, sondern aus ganz Österreich und sogar aus dem Ausland per Live-Stream zugeschaltet werden können, ist es einfacher geworden, die Kurse zu füllen. Das Netz eröffnen auch die Möglichkeit, Trainings zu sehr speziellen Themen anzubieten, die nur von wenigen Menschen nachgefragt werden, welche eben oft nicht in derselben Stadt oder im selben Land leben. Schließlich entstehen den TeilnehmerInnen durch Online-Kurse keine Anreisekosten, was für einige die Hemmschwelle senkt, überhaupt erst an einem Seminar teilzunehmen. 

Auch für selbstständige TrainerInnen fallen bei Online-Kursen Einstiegshürden weg. Denn die Digitalisierung erlaubt es, Menschen in einem digitalen Seminarraum zusammenzubringen, ohne, dass dafür vorab hohe Investitionen nötig sind. Kosten, die sonst für das Bereitstellen oder die Anmietung von Räumlichkeiten anfallen, entstehen so erst gar nicht. Wer über spezifisches Fachwissen verfügt, sei es im Bereich Ernährung, Social Media oder auch für Meditation oder Autogenes-Training, hat durch das Internet die Möglichkeit, das eigene Wissen einer kleinen Gruppe zu vermitteln. 

Wer seine Dienste ausschließlich oder überwiegend im Internet anbietet, hat außerdem den großen Vorteil, komplett ortsunabhängig arbeiten zu können. So kann die berufliche Tätigkeit mit Reisen verknüpft werden, denn ein Online-Stream lässt sich auch von Bangkok, Buenos Aires oder Los Angeles aus übertragen. Dabei sollte man nur die Zeitverschiebung beachten, wenn die KursteilnehmerInnen überwiegend in Mitteleuropa sitzen. 

Über Möglichkeiten mit den Werkzeugen der EWI Ausbildung zum/zur DigitaltrainerIn zu arbeiten, informieren wir in diesem Artikel.

Doch ein funktionierender Live-Stream in Kombination mit Knowhow allein machen noch kein gutes Training aus. Erfolgreiche TrainerInnen sind in der Lage, auf unterschiedliche Menschen und Lerntypen einzugehen, Inhalte und Lernmaterial aufzubereiten und Begeisterung für ihr jeweiliges Thema zu entfachen – egal ob analog oder online. 

Anerkennung und Zertifizierung: Warum macht eine Ausbildung zur TrainerIn Sinn?

Der Beruf des Trainers oder der Trainerin gehört nicht zu den geschützten Berufen. Die Tätigkeit fällt in den Bereich der freien Berufe, wie Journalismus oder Kunst. Das heißt, jede und jeder kann sich TrainerIn, JournalistIn oder KünstlerIn nennen ohne dafür zwangsläufig ein Zertifikat vorlegen zu müssen, wie es beispielsweise von NotarInnen, ZahnärztInnen oder LehrerInnen verlangt wird. In demokratischen Gesellschaften steht es dagegen jedem und jeder frei, Texte oder Kunstwerke zu produzieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ob das Angebot angenommen und als professionell erachtet wird, entscheidet das Publikum. 

Genau dasselbe gilt für den Bereich Training: Im Prinzip kann jede und jeder auf dem freien Markt Trainings anbieten und darin spezifisches Wissen weitergeben. Ist das Angebot qualitativ hochwertig, so werden die TeilnehmerInnen weiterhin teilnehmen und das Training weiterempfehlen. Mit Sicherheit gibt es, wie auch im Journalismus oder in der Kunst, einige Ausnahmetalente, die ohne Ausbildung und Zertifizierung erfolgreich sind. Doch um sinnvolle Trainingseinheiten zu konzipieren, in denen TeilnehmerInnen komplexe Sachverhalte vermittelt werden, benötigt man in der Regel fundiertes didaktisches Wissen. Daher empfiehlt es sich, den Beruf des Trainers beziehungsweise der Trainerin zu erlernen. So wie auch JournalistInnen und KünstlerInnen das nötige Handwerkszeug zur Ausübung ihrer Berufe in der Regel zunächst in einer akademischen oder praktischen Ausbildung erwerben. 

TrainerInnen-Ausbildungen am Institut EWI

Das Institut EWI bietet Ausbildungen für TrainerInnen mit verschiedenen Schwerpunkten an, wie zum Beispiel Deutsch als Fremdsprache (DaF) mit Integrationsmodul. In unseren Kursen werden Sie auf die vielfältigen Herausforderungen in der Trainingswelt vorbereitet. Neben Methodik und Didaktik der Wissensvermittlung erwerben unsere TeilnehmerInnen wichtige Kenntnisse über den Umgang mit Gruppen und Wissen über Gruppendynamiken. Konfliktmanagement und Gender Mainstreaming stehen bei uns ebenfalls auf dem Lernplan. Außerdem lernen angehende TrainerInnen, wie sie sich am Markt platzieren und die Sichtbarkeit ihres Angebotes erhöhen. Das ist besonders sinnvoll für Menschen, die eine Selbstständigkeit planen. 

In unserer Ausbildung mit dem Schwerpunkt digitales Training legen wir außerdem besonders viel Wert auf die Erstellung und Produktion von digitalen Inhalten und einer gelungen Online-Präsentation. AbsolventInnen des Kurses können anschließend tadellos mit Konferenzprogrammen und Live-Übertragungen umgehen und sind so bestens vorbereitet, um ortsunabhängig Trainings von überall auf der Welt aus im Netz anzubieten und dort auch durchzuführen. 

Diese Blogbeiträge könnten Sie auch interessieren

 

Die perfekte Videobewerbung - 5 essenzielle Tipps für einen erfolgreichen ersten Eindruck

Seit einiger Zeit wandelt sich die Welt der Jobsuche und Bewerbungsverfahren zunehmend in Richtung Digitalisierung. In ... 
 
 

6 Gründe, warum berufsbegleitende Kurse immer beliebter werden

Im Institut EWI verzeichnen wir in diesem Jahr eine steigende Nachfrage nach berufsbegleitenden Kursen. In diesem ... 
 
 

Wachsende Branchen als Chance zur Umorientierung in der Krise.

Die Arbeitsmärkte sind stetig im Wandel, das hat die anhaltende Pandemie nur noch verstärkt. MitarbeiterInnen im ... 
 
 

5 Schritte zum perfekten Online-Training von unterwegs

Träumen Sie auch manchmal davon, dem Alltag nicht nur bloß für zwei drei Wochen zu entfliehen, sondern dauerhaft woanders ... 
 
 

Warum ein Kindernotfallkurs für die Arbeit mit Kindern so wichtig ist – Ein Sanitäter erzählt

Als KindergartenassistentIn unterstützten Sie Pädagoginnen und Pädagogen im Kindergarten- und Hortalltag. Am Institut EWI ... 
 
 

Ein Beruf für die Zukunft – KindergartenassistentIn und HortassistentIn werden

KindergartenassistentInnen stehen geschulten Pädagoginnen und Pädagogen bei ihrer alltäglichen Arbeit in Kindergärten ...